Überraschend hohes Wachstum als Moment-Aufnahme
Überraschend positiv und deutlich über den Erwartungen der Analysten sind die Daten der Industrieproduktion im September ausgefallen.
Nach Angaben der Statistikbehörde GUS war der Wert der verkauften Industrie-Produktion um 9,8 Prozent höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahrs. Im aktuellen Monatsvergleich fiel die Wachstums-Dynamik nur geringfügig niedriger aus. 27 von 34 Branchen-Gruppen wiesen ein Wachstum aus, angeführt von der Automobilbranche mit 46,5 Prozent, was auf eine Entspannung bei der Versorgungslage mit Mikrochips zurückgeführt wird. Zu den Branchen, in denen der höchste Produktions-Rückgang registriert wurde, gehört die chemische Industrie mit 9,7 Prozent sowie die Holzverarbeitende Industrie mit 7,5 Prozent. Das deutlich über den Trends anderer EU-Länder liegende hohe Wachstums-Ergebnis wird in Analysten-Kommentaren auf die hohe Flexibilität der polnischen Industrie zurückgeführt, wodurch die Auswirkungen der Rezessions-Erscheinungen in der deutschen Wirtschaft auf die einzelnen Industriebranchen in Polen nicht so negativ ausfallen, wie das in der Vergangenheit der Fall war.
Allerdings handelt es sich bei dem September-Ergebnis nur um eine Momentaufnahme. Im aktuellen Unternehmens-Index PMI werten die Unternehmen ihre Auftragslage und wirtschaftliche Situation deutlich negativ. Auch bei den Verbrauchern hat sich die Stimmung deutlich eingetrübt. Vor dem Hintergrund der hohen Inflation wird das Geld zurückgehalten und die Ausgaben gekürzt. Der Einzelhandelsverkauf fiel im September in festen Preisen um 2,8 Prozent niedriger aus als im Vormonat. Zu erwarten ist, dass sich dieser Trend in den nächsten Monaten fortsetzen wird.
Quelle: Wirtschafts-Markt Polen (15-2022 Ausgabe 319)
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