Industrieproduktion im Tal angekommen
Die Industrieproduktion ist im Januar um 2,6 Prozent gewachsen, vermeldet die Statistikbehörde GUS. Im Vergleich zum Vormonat Dezember (1,0 Prozent) bedeutet dies zwar eine höhere Wachstums-Dynamik. Analysten verweisen jedoch darauf, dass dieses beschleunigte Wachstum nur von den Energieproduzierenden Branchen und dem Bergbau generiert wurde. Das Verarbeitende Gewerbe allein für sich genommen hat dagegen von 3,4 Prozent auf 2,8 Prozent abgebremst. Markant ist auch ein großes konjunkturelles Ungleichgewicht zwischen den einzelnen Industriebranchen. Sehr schwach sieht es dabei in den Energieintensiven Branchen des verarbeitenden Gewerbes wie dem Metallurgie-Sektor und der chemischen Industrie aus. Relativ gut hält sich noch ein Teil der Exportorientierten Industriebranchen wie die Automobilindustrie sowie die Produzenten von elektrischen Einrichtungen. Die Mehrheit der Banken-Volkswirte rechnen damit, dass die Industrieproduktion in den nächsten Monaten wegen des hohen Basis-Sockels vom Vorjahr teilweise in den Minusbereich abrutscht. Der Einzelhandelsverkauf, der mittelbar Einfluß auf die Industrieproduktion hat, ist im Januar um 15,1 Prozent im Jahresvergleich gestiegen, meldet die Statistikverwaltung. Das sind allerdings Angaben zu laufenden Preisen. Zu festen Preisen unter Berücksichtigung der Inflation ergibt sich jedoch ein anderes Bild, kritisieren Analysten. Danach ist die reale Wachstumsdynamik des Einzelhandelsverkaufs erstmals seit zwei Jahren unter Null gesunken. Zu festen Preisen war sie im Januar um 0,3 Prozent niedriger als im Januar 2022. Und das, obwohl die Zahl der Verbraucher durch die ukrainischen Flüchtlinge um rund 1 Mio. gestiegen ist!
Quelle: Wirtschafts-Markt Polen (03-2023 Ausgabe 324)
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